Gans oder gar nicht
Liebesromane Rezensionen

Massimo Marano: Gans oder gar nicht

 

Genre: Liebesroman

Verlag: Piper Taschenbuch

Erschienen: 1. November 2011

Seitenanzahl: 192 Seiten

Preis: 7,48 € Taschenbuch

 

Gans oder gar nicht

 

Inhalt von „Gans oder gar nicht“

Gans oder gar nicht – denkt sich Miriam Engel, während der Heilige Abend immer näher rückt.

Auf keinen Fall will sie Weihnachten schon wieder allein in London verbringen, wo sie schon seit fast zwei Jahren in einer Werbeagentur arbeitet. Als die Singlefrau dann den in Deutschland lebenden charmanten Italiener Marcello kennenlernt, scheint die Weihnachtsgans daheim bei ihren Lieben – und das auch noch mit neuem Freund! – zum Greifen nah …

 

Meine Meinung

Stell dir vor, du bist eine erfolgreiche Singlefrau, die in London lebt, aber nichts sehnlicher wünscht, als ein romantisches Weihnachtsfest bei der Familie in Deutschland – und natürlich einen neuen Freund an ihrer Seite. Willkommen in der Welt von Miriam Engel, der Protagonistin in „Gans oder gar nicht“ von Massimo Marano. Was nach einer herzerwärmenden Weihnachtsromanze klingt, entpuppt sich leider als ziemlich fade Geschichte.

Miriam arbeitet seit fast zwei Jahren in einer Werbeagentur in London und will Weihnachten nicht wieder alleine verbringen. Da kommt der charmante Italiener Marcello gerade recht, den sie in Deutschland kennenlernt. Sofort blüht die Hoffnung auf, die Weihnachtsgans bei ihren Lieben – und das auch noch mit neuem Freund – genießen zu können. Doch wie so oft im Leben läuft nichts nach Plan.

Das Buch beginnt vielversprechend mit einer turbulenten Kennenlerngeschichte zwischen Miriam und Marcello, die sich schnell ineinander verlieben. Doch hier liegt auch schon das erste Problem: Alles geht viel zu schnell! Kaum hat das Paar ein erstes Date, sind sie auch schon ein festes Paar. Das mag zwar romantisch klingen, wirkt aber eher unrealistisch und überstürzt. Miriam, die als erfolgreiche Geschäftsfrau dargestellt wird, verwandelt sich plötzlich in ein naives Dummchen, das Marcello nach wenigen Wochen bereits 10.000 Euro leiht. Die Diskrepanz zwischen ihrer beruflichen Intelligenz und ihrer persönlichen Naivität ist einfach zu groß, um glaubhaft zu sein.

Ein weiterer Handlungsstrang dreht sich um Christopher, den Miriam in Los Angeles trifft. Obwohl er deutliches Interesse an ihr zeigt, bleibt Miriam Marcello treu – zumindest anfangs. Doch auch dieser Teil der Geschichte fühlt sich unausgereift und hastig an. Die Dialoge wirken oft hölzern und bemüht, als hätte der Autor versucht, Spannung und Emotionen künstlich zu erzeugen, ohne dabei authentisch zu bleiben.

Die Charaktere selbst bleiben flach und wenig überzeugend. Miriam, die hin- und hergerissen ist zwischen ihren Gefühlen für Marcello und ihrer Enttäuschung über seine kühle Art, wirkt oft widersprüchlich und schwer nachvollziehbar. Marcello bleibt als Charakter ebenfalls blass und wenig greifbar. Die Nebenfiguren, die durchaus Potenzial gehabt hätten, werden leider nur oberflächlich behandelt.

Der Schreibstil von Massimo Marano ist nüchtern und sachlich, was der Geschichte die nötige Leichtigkeit und den Humor nimmt. Ein Weihnachtsroman sollte das Herz erwärmen und zum Lachen bringen, doch „Gans oder gar nicht“ bleibt leider weit davon entfernt. Selbst die romantischen E-Mails, die angeblich poetisch und voller Liebe sein sollen, werden nur angedeutet und nicht ausgeschmückt, was den Leser enttäuscht zurücklässt.

Insgesamt hat „Gans oder gar nicht“ viel Potenzial verschenkt. Die Grundidee einer Weihnachtsromanze mit einer charmanten italienischen Note ist reizvoll, doch die Umsetzung lässt zu wünschen übrig. Wenn du auf der Suche nach einer leichtfüßigen, romantischen Geschichte bist, die dich in Weihnachtsstimmung versetzt, solltest du vielleicht lieber zu einem anderen Buch greifen.

Fazit: „Gans oder gar nicht“ von Massimo Marano ist leider weder herzerwärmend noch besonders spannend. Die Charaktere bleiben blass, die Dialoge sind hölzern und die Handlung wirkt zu konstruiert. Schade um die schöne Idee – hier hätte man mehr draus machen können.


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