Bodenlose Tiefe
Krimis Rezensionen

Iris Johansen: Bodenlose Tiefe

 

Genre: Krimi

Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag

Erschienen: 13. März 2006

Seitenanzahl: 384 Seiten

Preis: 8,23 € Taschenbuch

 

Bodenlose Tiefe

 

Inhalt von „Bodenlose Tiefe“

Hilflos muß Melis Nemid mit ansehen, wie vor ihren Augen die Jacht ihres Vaters explodiert – mit ihm an Bord. Nun besitzt sie als einzige den Schlüssel zu einem Geheimnis, dem ihr Vater seit Jahren auf der Spur war.

Und ist einem grausamen Killer ausgeliefert, der genau weiß, mit welcher Art von Folter er ihr dieses Wissen entreißen kann.

 

Meine Meinung

Manchmal erwartet man von einem Buch genau das, was der Klappentext verspricht – Spannung, Abenteuer und eine Prise Romantik. Doch bei „Bodenlose Tiefe“ von Iris Johansen fühlte ich mich am Ende eher wie ein Taucher, der in flaches Wasser springt: Es spritzt zwar ordentlich, aber die Tiefe fehlt.

Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass Melis Nemid mehr als nur eine Meeresbiologin ist. Sie ist die Heldin in einer Welt voller geheimnisvoller Delphine und böser Schurken. Kaum hat man das Buch aufgeschlagen, explodiert schon die Jacht ihres Vaters. Kein langsamer Aufbau, keine Einführung – gleich rein ins Geschehen. Das verspricht doch Action, oder? Nun, nicht ganz.

Die Geschichte dreht sich um die Suche nach einer versunkenen Zivilisation. Das klang für mich nach einer Mischung aus „Indiana Jones“ und „20.000 Meilen unter dem Meer“. Doch stattdessen begegnete ich einer Heldin, die vor Traumata aus ihrer Kindheit davonläuft, während sie mit ihren beiden Delphinen, Pete und Susie, auf einer einsamen Insel lebt. Eine gute Idee, könnte man denken, aber die Umsetzung lässt zu wünschen übrig.

Die Charaktere sind leider sehr stereotyp. Melis ist die zickige, unnahbare Schönheit mit einer dunklen Vergangenheit. Dann gibt es den superreichen Abenteurer, der natürlich prompt in sie verliebt ist, und den bösen Waffenhändler, der aus unerfindlichen Gründen alle umbringen will. Die Figuren haben kaum Tiefe, und ihre Dialoge wirken oft hölzern und unglaubwürdig. Und dann sind da noch die Delphine – ja, sie sind schlau und süß, aber irgendwann wurde mir ihre Überlegenheit doch etwas zu viel.

Die Spannung ist zwar vorhanden, aber eher im Stil eines Achterbahnfahrers, der ständig auf die nächste Kurve wartet, nur um festzustellen, dass die Fahrt schon vorbei ist, bevor es wirklich aufregend wird. Besonders enttäuschend fand ich, dass die große Romanze erst in der zweiten Hälfte des Buches Fahrt aufnimmt. Und selbst dann bleibt sie vorhersehbar und klischeehaft.

Trotzdem, ein paar Lichtblicke gab es. Die Beschreibungen der Meereswelt und der versunkenen Stadt waren gut gemacht und haben mich wirklich fasziniert. Hier zeigte sich Johansens Talent, atmosphärisch dichte Szenen zu schreiben. Doch leider konnten auch diese Passagen das Buch nicht retten.

Insgesamt war „Bodenlose Tiefe“ für mich eine Mischung aus guten Ansätzen und enttäuschender Ausführung. Es war mein erstes Buch von Iris Johansen, und ich hatte große Erwartungen. Leider konnte das Buch diese nicht erfüllen. Wenn du auf der Suche nach einem fesselnden Thriller bist, der dich von der ersten bis zur letzten Seite packt, dann solltest du vielleicht weitertauchen und ein anderes Buch wählen.


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Bodenlose Tiefe


 

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