Genre: New Adult | Liebesroman | Gesellschaftsroman Verlag: Knaur TB Erschienen: 2. September 2024 Seitenanzahl: 464 Seiten Preis: 11,99 € Kindle | 16,99 € Paperback
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Inhalt von „Between my worlds“
Nachdem die erste Ausstellung der Berliner Fotografin Kalima in einem gigantischen Shitstorm endet, flieht sie nach Island. Mit sich im Gepäck: ihre Verlorenheit, ihre panische Angst vor Ablehnung, die sie seit einer Ewigkeit quält, und ihr Island-Bildband, den sie schon ein halbes Leben lang mit sich herumträgt.
Als sie auf Nói trifft, den Jungen mit dem Faible für Blumen, spürt sie sofort eine tiefe Verbundenheit.
Nói führt vorübergehend das Lokal seiner Eltern, und Kalima überredet ihn, sie einzustellen. Er bezahlt sie mit Touren zu Islands Naturwundern, bei denen die beiden sich näherkommen.
Doch zwischen den Seiten von Kalimas Bildband lauern die Dämonen ihrer Vergangenheit. Und die stehen nicht nur ihrer Liebe im Weg, sondern auch ihrem Leben.
Meine Meinung
Wow, wo soll ich anfangen? Between My Worlds hat mich wirklich mitgerissen. Kalima, die Protagonistin, flieht nach einem riesigen Shitstorm rund um ihre erste Fotoausstellung aus Berlin nach Island. Und ehrlich gesagt, wer könnte ihr das übel nehmen? Zwischen inneren Dämonen und gesellschaftlichen Erwartungen braucht sie dringend Abstand. Island scheint der perfekte Zufluchtsort zu sein – rau, wunderschön und genauso zerbrechlich wie sie selbst. Dort trifft sie auf Nói, den Mann mit dem Faible für Blumen. Und ich muss sagen, Nói hat mich ziemlich schnell um den Finger gewickelt – charmant, besonnen und einfach … ja, einfach jemand, den man in schwierigen Zeiten an seiner Seite haben will.
Was mir an Kalima besonders gefallen hat, ist ihre Mischung aus Selbstironie und Verletzlichkeit. Trotz ihrer coolen Fassade brodelt unter der Oberfläche eine riesige Angst vor Ablehnung, die sie mit sich herumträgt wie einen schweren Koffer. Diese inneren Konflikte machen sie unglaublich nahbar. Ihre panische Angst vor Zurückweisung, die man in so vielen kleinen Szenen spürt, hat mich immer wieder schlucken lassen.
Nói bringt dann einen erfrischenden Gegenpol in die Geschichte. Seine Liebe zu Pflanzen, seine bodenständige Art – es war fast unmöglich, sich nicht ein bisschen in ihn zu verlieben. Und wie sich die beiden langsam näherkommen, das war einfach herzerwärmend. Die Natur Islands, die im Hintergrund dieser Liebesgeschichte steht, wird dabei lebendig beschrieben. Ich konnte die kühle Luft beinahe auf meiner Haut spüren, das raue Gelände sehen und die tiefen Fjorde bestaunen. Und obwohl Island als Kulisse dient, ist es auch irgendwie ein Symbol für Kalima – schön, aber voller Wunden.
Ein weiteres Highlight: Dieses Buch ist nicht nur eine Liebesgeschichte. Es geht um so viel mehr – um Selbstfindung, kulturelle Identität, aber auch um Themen wie Alltagsrassismus und die Rolle der Religion. Ich fand es großartig, dass Kalima ihre Religion nicht ablegt, um in die westliche Welt zu passen. Sie bleibt sich treu, und das fand ich stark. Ihre Briefe an ihren Baba, die Einblicke in ihre Vergangenheit und ihre Sehnsucht nach Halt und Geborgenheit, haben mich wirklich berührt.
Die Dialoge zwischen Kalima und Nói waren manchmal witzig, manchmal tiefsinnig und immer auf den Punkt. Ich habe einige der humorvollen Stellen einfach geliebt – besonders Kalimas sarkastische Art, die sie trotz all ihrer inneren Kämpfe nie verliert.
Klar, das Buch hat seine ruhigen Phasen, aber das hat für mich gut zur Stimmung gepasst. Es ist kein schneller, actionreicher Roman, sondern einer, der dich nachdenklich macht und tief berührt. Und das Ende? Ohne zu viel zu verraten: Ich war sprachlos! Jetzt muss ich unbedingt den zweiten Band lesen, weil ich einfach wissen will, wie es weitergeht.
Für mich ist Between My Worlds eine absolute Leseempfehlung. Fünf Sterne für eine Geschichte, die Herz, Verstand und viel Gefühl hat!
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