Historische Romane Rezensionen

Julia Quinn: Violet

Inhalt von „Violet“

Violet Bridgertons Geschichte beginnt vor dem Tod ihres Mannes. Sie ist nicht nur eine leidenschaftliche Ehefrau und die besorgte Mutter, die die Geschicke ihrer acht Kinder Anthony, Benedict, Colin, Daphne, Eloise, Francesca, Gregory und Hyacinth günstig lenken möchte. Vor allem ist sie eine Frau mit einem gütigen Herzen, und dies ist ihre Geschichte.

 

Meine Meinung

Dieses kleine Buch ist wie ein leiser, warmer Nachhall der Bridgerton-Reihe – zart, emotional und viel zu schnell vorbei. Violet erzählt die Geschichte der Frau, die man bislang vor allem als liebevolle Mutter und Strippenzieherin im Hintergrund kennt, und rückt sie endlich selbst ins Zentrum. Julia Quinn beginnt lange vor dem Tod von Edmund Bridgerton und zeigt Violet als junge Frau, als leidenschaftliche Ehefrau, als Mutter und als jemanden, der trotz großer Liebe auch großen Verlust erlebt.

In kurzen Episoden begleiten wir Violet durch verschiedene Lebensphasen, erleben ihre Beziehung zu Edmund, ihr Wachstum und die stille Stärke, die sie auszeichnet. Obwohl man weiß, wie diese Geschichte endet, trifft sie emotional genau ins Herz. Es ist ein bisschen wie ein Wiedersehen mit alten Freunden, bei dem man lächelt, während einem gleichzeitig die Augen feucht werden. Quinn gelingt es auch hier, mit wenigen Seiten viel Gefühl zu transportieren – voller Wärme, leiser Traurigkeit und dieser typischen Bridgerton-Melancholie.

Gleichzeitig merkt man der Novelle ihre Kürze an. Das Buch streift Jahrzehnte in großen Zeitsprüngen, und immer wieder hatte ich das Gefühl: Hier wäre noch so viel mehr möglich gewesen. Mehr Tiefe, mehr Alltag, mehr Zeit mit Violet und Edmund. Trotzdem verliert die Geschichte nie ihren Zauber, sondern wirkt wie ein liebevoller Zusatz für Fans, die die Familie Bridgerton noch ein bisschen näher kennenlernen möchten.

Violet ist kein Roman, sondern ein Herzensbonus. Kurz, wunderschön und emotional – ein Buch, das man an einem Nachmittag liest und das einen trotzdem noch lange begleitet. Für Bridgerton-Fans ein Muss, für alle anderen eher ein stilles Extra als ein Einstieg.

 

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