Genre: Thriller Verlag: Bastei Luebbe Erschienen: 28. November 2009 Seitenanzahl: 432 Seiten Preis: 5,44 € Taschenbuch
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Inhalt von „Level 26“
Strafverfolgungsbehörden teilen Mörder in verschiedene Kategorien der Bösartigkeit ein, angefangen bei Zufallstätern der Stufe 1 bis hin zu Folterern und Schlächtern der Stufe 25, deren Grausamkeit und Perversität sich dem normalen Begriffsvermögen entziehen.
Kaum jemand weiß, dass eine neue Kategorie entstanden ist, eine unvorstellbare und bisher unbekannte Dimension des Schreckens. Und nur jene namenlose Elitetruppe von Männern und Frauen, die in keiner offiziellen Akte geführt wird und deren Aufgabe es ist, die gefährlichsten Killer und Psychopathen der Welt auszuschalten, weiß von dieser neuen Kategorie.
Eine Kategorie, in die bislang erst eine Person gehört.
- Seine Opfer: Jeder
- Seine Methoden: Alles, was ihm geeignet erscheint
- Sein Alias: Sqweegel
- Seine Einstufung: Level 26
Meine Meinung
Als bekennender Fan von spannenden Thrillern und packenden Kriminalgeschichten war ich gespannt auf „Level 26“ von Anthony E. Zuiker. Schon der Klappentext versprach eine nervenaufreibende Jagd auf einen Serienkiller der bisher unbekannten Dimension. Lass mich dir sagen, dieses Buch hält, was es verspricht – und noch einiges mehr.
Die Geschichte dreht sich um den Ermittler Steve Dark, der es mit einem Killer zu tun bekommt, der als erster in die neu geschaffene Kategorie „Level 26“ eingestuft wird. Sqweegel, so der Name dieses Alptraumwesens, mordet, foltert und verstümmelt seit zwei Jahrzehnten und hat dabei jede vorstellbare Grausamkeit übertroffen. Schon von der ersten Seite an zieht einen die düstere und unbarmherzige Welt des Buches in ihren Bann. Die Kapitel sind kurz, prägnant und so spannend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann – ein echter Pageturner also.
Besonders faszinierend an „Level 26“ ist die Kombination aus Buch und Film. Zuiker integriert kleine Filmsequenzen, die du dir online ansehen kannst. Diese Clips ergänzen die Handlung und lassen das ohnehin schon bildgewaltige Kopfkino noch lebendiger werden. Es ist wie eine Fusion aus Roman und TV-Serie, und ich muss zugeben, dass es mich wirklich gefesselt hat. Allerdings, und das ist mein kleiner humorvoller Seitenhieb, wirst du feststellen, dass du irgendwann wie ein Serienjunkie ständig nach dem nächsten Code für den nächsten Clip lechzt.
Steve Dark, der Protagonist, ist ein klassischer Held mit Ecken und Kanten. Er ist gebrochen, getrieben und hat seine eigenen Dämonen. Seine Jagd auf Sqweegel ist nicht nur ein Wettlauf gegen die Zeit, sondern auch eine Reise in die Abgründe der menschlichen Psyche. Und Sqweegel? Nun, er ist einer der verstörendsten und faszinierendsten Schurken, die mir seit langer Zeit untergekommen sind. Er ist das personifizierte Böse und doch so intelligent und unberechenbar, dass man ihn fast bewundern muss – zumindest aus sicherer Entfernung.
Allerdings hat das Buch auch seine Schwächen. Die Handlung weist einige unlogische Wendungen und hanebüchene Zufälle auf. Manchmal schien es, als würde Dark mehr Glück als Verstand haben. Und die Videoclips, so spannend sie auch sind, erfordern eine Registrierung mit E-Mail-Adresse – nicht jedermanns Sache, wie ich feststellen musste. Dennoch, das Erlebnis wird dadurch nicht wesentlich getrübt.
Ein kleiner Tipp am Rande: „Level 26“ ist nichts für zartbesaitete Leser. Die Gewalt ist teils explizit und die Beschreibungen können sehr plastisch und schockierend sein. Wenn du also eher zu denjenigen gehörst, die sich bei den „Tatort“-Folgen schon die Augen zuhalten, dann könnte dieses Buch etwas zu viel für dich sein.
Insgesamt ist „Level 26“ ein innovativer und fesselnder Thriller, der durch seine multimediale Umsetzung einen besonderen Reiz bietet. Für alle, die es spannend und düster mögen und keine Angst vor einem tiefen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele haben, ist dieses Buch eine klare Empfehlung. Aber sei gewarnt: Einmal angefangen, lässt es dich so schnell nicht wieder los.
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