Genre: Krimi Verlag: Goldmann Erschienen: 18. Februar 2013 Seitenanzahl: 544 Seiten Preis: 8,99 € Kindle | 11,00 € Taschenbuch | 22,50 € Gebundenes Buch
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Inhalt von „Agent 6“
Moskau 1950: Ein Mann im Dienst von Stalins Terrorregime. Eine Frau, die von Liebe und Freiheit träumt. Und der Beginn eines Komplotts, das viele Jahre später in eine tödliche Tragödie mündet. Für den Geheimdienstagenten Leo Demidow beginnt im Winter des Jahres 1950 ein Spiel um Leben und Tod, das schreckliche Opfer fordert. Und es wird erst beendet sein, wenn er den einzigen Menschen findet, der die Wahrheit kennt: Agent 6.
Meine Meinung
„Agent 6“ von Tom Rob Smith hat mich leider enttäuscht. Während die Prämisse, Leo Demidow durch die düsteren Zeiten des Kalten Krieges zu begleiten, vielversprechend klingt, konnte die Umsetzung für mich nicht überzeugen. Die Geschichte zieht sich über Jahre und verschiedene Länder hinweg, aber anstatt einer packenden Reise erlebte ich eine Handlung, die oft langatmig und stellenweise chaotisch wirkte.
Die Charaktere, allen voran Leo, sind zwar interessant angelegt, aber ihre Entwicklung bleibt oberflächlich. Besonders der Mittelteil des Buches hat sich für mich wie ein zäher Strudelteig gezogen – man wartet und wartet, dass es spannend wird, doch diese Spannung kommt erst sehr spät. Selbst die emotionalen Momente, die eigentlich dramatisch hätten sein sollen, ließen mich eher kalt, da sie nicht ausreichend vertieft wurden.
Was mich ebenfalls gestört hat, ist die übermäßige Komplexität der verschiedenen Handlungsstränge. Sie haben mich eher verwirrt, anstatt die Geschichte voranzutreiben. Statt eines intensiven Thrillers bekam ich eine teils schwer verständliche und unnötig komplizierte Geschichte, die mich nur mühsam bei der Stange halten konnte.
Das Ende war für mich ein weiterer Schwachpunkt. Es fühlt sich abrupt an, viele Fragen bleiben offen, und der emotionale Höhepunkt, den ich mir nach all den vorhersehbaren Wendungen erhofft hatte, blieb aus. Ich hätte mir mehr Tiefe und Klarheit gewünscht, vor allem in Bezug auf Leos familiäre Beziehungen und die politischen Konsequenzen seines Handelns.
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