Genre: Unterhaltungsroman Verlag: Droemer HC Erschienen: 30. April 2025 Seitenanzahl: 336 Seiten Preis: 12,99 € Kindle | 16,99 € Paperback
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Inhalt von „Horror-Date“
»The Walking Date« ist keine normale Dating-Plattform: Hier können sich Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben, noch ein letztes Mal verlieben. Deshalb hat sich auch Patient Raphael bei TWD angemeldet, und tatsächlich funkt es zwischen ihm und der ebenfalls erkrankten Nala. Doch am Tag ihres ersten Blind Dates geht es Raphael nicht gut. Kurzerhand überredet er seinen besten Freund, den erfolgsverwöhnten Start-up-Gründer Julius, an seiner Stelle zu dem Treffen zu gehen.
Raphael zuliebe spielt Julius widerwillig den Schwerkranken – und das schlimmste Date seines Lebens beginnt. Schon nach wenigen Minuten ist Nala schwer enttäuscht von dem attraktiven, aber furchtbar oberflächlichen Kerl, der in seinen Mails doch so tiefgründig gewirkt hat. Als sie ihn auf seine protzigen Statussymbole anspricht, flüchtet er sich in die nächste Lüge: Julius gibt vor, sein gesamtes Hab und Gut in den letzten Tagen seines Lebens verschenken zu wollen. Eine Idee, die Nala begeistert. Und damit nimmt das Unheil endgültig seinen Lauf. Bald muss Julius alles verschenken, um nicht alles zu verlieren …
Meine Meinung
„Horror-Date“ von Sebastian Fitzek – also, ich sag’s mal so: Das Buch hat mir echt gut gefallen. Es war unterhaltsam, abgefahren, witzig und stellenweise auch ziemlich berührend. Aber (ja, das Aber muss leider sein) es ist für mich nicht das stärkste Fitzek-Buch.
Die Idee ist originell und irgendwie auch richtig traurig-schön: eine Dating-Plattform für Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben – und mittendrin ein Typ, der sich da eigentlich gar nicht wiederfindet, aber plötzlich in eine Lawine aus Lügen, Chaos und gefühltem Wahnsinn gerät. Der Humor sitzt, der Start ist grandios und der Schreibstil gewohnt locker-leicht. Ich mochte Nala, ich mochte Julius (zumindest meistens), und auch das Setting rund um Willow Falls äh – nein, Quatsch, falsches Buch 😉 – rund um „The Walking Date“ hatte was.
Aber so charmant das Ganze auch war, es driftet zwischendurch echt hart in Richtung Klamauk ab. Manche Szenen waren mir persönlich zu drüber – und ich bin echt nicht zimperlich, was überzeichnete Charaktere oder schräge Dialoge angeht. Trotzdem dachte ich ein paar Mal: Okay, bisschen weniger wäre hier mehr gewesen.
Und dann ist da noch die Sache mit den Zeichnungen und den vielen, vielen freien Seiten … Ich verstehe den Stil und die Idee dahinter – aber wenn ein Buch mit so wenig Inhalt auf fast 300 Seiten kommt, fragt man sich halt doch: Ging’s hier jetzt mehr ums Buch oder ums Buch verkaufen?
Fazit: „Horror-Date“ ist kein Griff ins Klo – ganz im Gegenteil. Es ist ein schräger, schwarzhumoriger Roman mit Herz und Tempo. Nur im Vergleich zu anderen Fitzek-Büchern bleibt er für mich ein kleines bisschen hinter den Erwartungen zurück. Trotzdem: Wer mal was Leichteres mit Fitzek-Vibes lesen will, ist hier genau richtig.
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