Die Sehnsucht, die bleibt
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Kerstin Lange: Die Sehnsucht, die bleibt

 

Genre: Historischer Roman | Familienroman

Verlag: Tinte & Feder

Erschienen: 10. Dezember 2024

Seitenanzahl: 447 Seiten

Preis: 2,49 € Kindle | 14,99 € Taschenbuch

 

Die Sehnsucht, die bleibt

 

Inhalt von „Die Sehnsucht, die bleibt“

Wien 1953: Die zehnjährige Reni lebt in ärmlichen Verhältnissen. Als der Pfarrer sie für das Caritas-Programm vorschlägt, mit dem kranke und schwache Kinder zur Erholung geschickt werden, ändert sich für Reni alles. Bei einer wohlhabenden Familie in Portugal blüht sie auf. Zum ersten Mal hat sie genug zu essen und in ihrer Ziehschwester Marissa findet sie eine beste Freundin.

Reni ist überglücklich, als sie langfristig in Portugal bleiben kann. Doch als sie sich, inzwischen eine junge Frau, in den Landarbeiter João verliebt, ist ihr Ziehvater gegen die Verbindung. Eigentlich will Reni um ihre Liebe kämpfen, doch ausgerechnet jetzt besteht ihre Mutter auf ihrer Anwesenheit in Wien. Kann sie jemals nach Portugal zu João zurückkehren?

Meine Meinung

Die Sehnsucht, die bleibt hat mich von der ersten Seite an gepackt. Es ist eine unglaublich bewegende Geschichte, die nicht nur die Herausforderungen eines Nachkriegskindes, sondern auch den Zauber und die Härten eines Lebens zwischen zwei Welten einfängt. Reni ist eine Protagonistin, die man einfach ins Herz schließen muss – ihre Stärke, ihre Verletzlichkeit und ihr nie endender Kampf, ihren Platz im Leben zu finden, sind so authentisch und berührend beschrieben, dass ich oft mit ihr mitgelitten habe.

Was mich besonders fasziniert hat, ist die Darstellung der Kontraste: das ärmliche, kalte Leben in Wien, geprägt von Hunger, einer überforderten Mutter und gleichgültigen Brüdern, und das sonnige, herzliche Portugal, das für Reni wie eine zweite Heimat wird. Die Autorin schafft es, diese Welten so lebendig zu schildern, dass ich die Orangenbäume fast riechen konnte. Auch der historische Kontext – von den Nachkriegsjahren in Österreich bis hin zu den politischen Verhältnissen unter Salazar in Portugal – ist dezent, aber wirkungsvoll eingebunden.

Die Höhen und Tiefen in Renis Leben haben mich nicht losgelassen. Ihre Rückkehr nach Wien, die Krankheit, die Schicksalsschläge – alles wirkt glaubhaft und menschlich. Gleichzeitig gibt es so viele kleine Lichtblicke, die Hoffnung geben. Besonders die Beziehungen, sei es zu ihrer Ziehschwester Marissa oder ihrer Pflegefamilie in Portugal, sind wunderschön beschrieben.

Der Schreibstil von Kerstin Lange ist angenehm und flüssig, was das Lesen zu einem Genuss macht, selbst in den melancholischen Momenten. Der Roman hat mich zum Nachdenken gebracht – über Familie, über Sehnsucht und über die Entscheidungen, die unser Leben prägen.

Für mich ist Die Sehnsucht, die bleibt ein emotionales Highlight. Es erzählt nicht nur die Geschichte von Reni, sondern lässt uns auch über unsere eigene Suche nach Heimat und Glück nachdenken. Absolute Leseempfehlung!


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Die Sehnsucht, die bleibt


 

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