Genre: Dark Romance | Psychothriller Verlag: Black Edition Erschienen: 15. August 2024 Seitenanzahl: 473 Seiten Preis: 4,99 € Kindle | 17,90 € Paperback
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Inhalt von „Pupetta“
Ein unsichtbarer Beobachter verfolgt jeden ihrer Schritte – im Alltag, in intimen Momenten, einfach immer. Dieser Schatten behauptet, ihr Leben zu kontrollieren, ihre Existenz zu gewähren und unter seiner Gnade zu halten. Werden seine Puppen sich retten können?
Ich sehe dich …
Wenn du deinen Hund ausführst, wenn du deinen Mann vögelst, wenn du auf deinen Laptop einschlägst, weil er nicht tut, was du willst. Ich bin dein Schatten. Wenn ich bei dir bin, dann ist dein Leben unter Kontrolle. Nur mit mir kannst du existieren, denn ich gewähre es dir. Du stehst unter meiner Gnade. Doch immer, wenn du schaust, weil du meine Anwesenheit spürst, erhaschst du mich nicht.
Ich weiß, wer du bist, Pupetta. Jeden Zentimeter von dir kenne ich in- und auswendig. Aber du kannst dich nicht an mich erinnern, obwohl du mir so nahe bist.
Meine Meinung
Okay, schnall dich an, denn „Pupetta“ von Isabelle Herzog ist keine leichte Lektüre. Wenn du dachtest, du hättest schon alles im Genre der düsteren Thriller gesehen, dann warte, bis du Mr. X und seine obskuren Spielchen kennenlernst. Glaub mir, nach diesem Buch wirst du vermutlich bei jedem Schatten, den du siehst, dreimal überlegen, ob du das Licht anlassen solltest.
Die Story? Stell dir vor, jemand verfolgt jede deiner Bewegungen – und ich meine wirklich jede. Ob du deinen Hund Gassi führst oder dich mit deinem Partner amüsierst, dieser unsichtbare Beobachter ist immer da. Ein wenig unheimlich, nicht wahr? Und das ist nur der Anfang! Unser mysteriöser Mr. X, wie er sich nennt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Leben von drei Freundinnen – Lea, Bella und Cara – komplett auf den Kopf zu stellen. Sie sind seine Marionetten, und er zieht die Fäden mit einer solchen diabolischen Freude, dass man sich fragt, ob er vielleicht doch ein Bewerbungsvideo für die Rolle des nächsten großen Bösewichts in einem Hollywood-Streifen vorbereitet.
Lea ist tablettensüchtig und ihre Beziehung zu Essen ist, naja, sagen wir mal, kompliziert. Cara jobbt in einer Buchhandlung, hat aber ein ziemlich einträgliches Nebengeschäft, von dem niemand wissen soll. Bella hat eine Affäre mit einem verheirateten Mann – was könnte schon schiefgehen? Jede von ihnen hat ein Geheimnis, das Mr. X nur allzu gerne nutzt, um sie wie Marionetten tanzen zu lassen. Und die Art von Tänzen, die er choreografiert, sind alles andere als elegant.
Was das Buch so packend macht, sind die unerwarteten Wendungen. Gerade wenn du denkst, es könnte nicht noch verrückter werden, kommt eine Szene daher, die dich laut auflachen lässt – nicht weil sie lustig ist, sondern weil du nicht glauben kannst, dass es noch dunkler werden kann. Stalking, Entführung, Kannibalismus, sexuelle Übergriffe… das ist alles auf der Tagesordnung bei Mr. X. Und lass mich dir sagen, dieser Typ ist ein echter Psychopath ersten Ranges.
Aber keine Sorge, trotz des düsteren Tons schafft es das Buch, dich immer wieder zu überraschen und deine Erwartungen zu untergraben. Die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven bringt dich den Charakteren näher und lässt dich mitleiden – manchmal mehr, als du es vielleicht möchtest.
Allerdings muss ich zugeben, dass es Momente gibt, in denen ich mir dachte: „Echt jetzt, noch eine Drehung? Wie viele sind es jetzt? Acht, neun?“ Die ständigen Wiederholungen können ein wenig ermüdend sein, und manchmal wünschte ich mir, das Buch würde einfach auf den Punkt kommen. Aber dann kam wieder ein Plot-Twist, und ich war wieder dabei. Es ist ein bisschen wie bei einer Achterbahnfahrt: Du willst aussteigen, aber die Fahrt ist einfach zu spannend.
Wenn du also auf düstere Psychospiele stehst und sehen willst, wie weit menschliche Abgründe wirklich gehen können, dann ist „Pupetta“ genau das Richtige für dich. Aber sei gewarnt: Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Es ist verstörend, faszinierend und verdammt nochmal schwer aus der Hand zu legen. Hol es dir – aber vielleicht liest du es besser nicht alleine in einem dunklen Raum.
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