Genre: Unterhaltungsroman Verlag: FISCHER Taschenbuch Erschienen: 27. März 2024 Seitenanzahl: 352 Seiten Preis: 9,99 € Kindle | 13,00 € Taschenbuch
| ![]() |
Inhalt von „Der nette Herr Heinlein“
Norbert Heinlein, Delikatessenhändler in dritter Generation, legt größten Wert auf Qualität und Tradition. Seine Kundschaft geht ihm über alles, er bedient sie mit ausgesuchter Höflichkeit.
So auch seinen neuen Stammkunden Adam Morlok, einen charismatischen Geschäftsmann. Bis Morlok eines Tages durch ein Versehen Heinleins tot zusammenbricht. In seiner Panik lagert Heinlein Morloks Leiche kurzerhand im alten Kühlhaus im Keller zwischen.
Doch statt einen Weg aus der Sache zu finden, gerät Heinlein immer tiefer hinein. Und es wird nicht bei einer Leiche im Keller bleiben – Morlok bekommt bald Gesellschaft im Kühlhaus …
Meine Meinung
Ein Delikatessenhändler, ein Kühlhaus und eine Verkettung „unglücklicher“ Zufälle – dieser Roman schmeckt nach schwarzem Humor mit feiner Gewürznote. Norbert Heinlein ist so altmodisch-höflich wie seine Pasteten kunstvoll sind, und genau dieser Kontrast macht den Reiz aus: Während draußen die Moderne nervt, versucht er innen Ordnung zu halten – bis ein Stammkunde stirbt und Heinlein improvisieren muss. Sehr kreativ. Sehr fatal.
Der Ton ist angenehm trocken, die Kapitel kurz und pointiert, die Eskalationen wirken erst wie Slapstick, entfalten dann aber eine leise Tragik. Besonders gelungen: die Beziehung zu Marvin, dem loyalen Mitarbeiter, und der Blick auf Pflege, Routine und Würde im Kleinen. Dass das Finale mutig übers Ziel hinausschießt und die Glaubwürdigkeit dabei wackelt, geschenkt – der Unterhaltungswert bleibt hoch, die Überraschungen sitzen, und einige Szenen sind herrlich makaber.
Skurrile Krimikomödie mit Herz und Kältefach. Nicht immer plausibel, aber sehr vergnüglich – ein Buch wie eine perfekt gebackene Pastete: knusprig außen, saftig düster innen.
Werbung









No Comments