Genre: Cyberpunk Verlag: story.one publishing Erschienen: 29. März 2024 Seitenanzahl: 80 Seiten Preis: 18,00 € Gebundenes Buch
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Inhalt von „Pipeline“
Können Menschen überhaupt Bücher verfassen? Es ist eine Frage, die sich Chris bislang nie gestellt hat. Schließlich ist er in einer automatisierten Welt aufgewachsen, in der magische Kontinente und effektgeladene Blockbuster am Laufband produziert werden. Von jedermann.
Aus dem Komfort der heimischen Stube. Doch eine robuste Content-Pipeline zu bauen, die den Unwettern des Internets standzuhalten vermag, ist eine Kunst für sich. Eine Kunst, die Chris in seinen Jahren als Content-Creator gemeistert hat.
Eines Tages sieht er sich allerdings vor einer Herausforderung, die sich weder mit Algorithmen noch roher Rechengewalt bezwingen lässt.
Meine Meinung
Pipeline. Life is a Story hat mich direkt neugierig gemacht – nicht nur wegen des ungewöhnlichen Titels, sondern vor allem wegen des Themas: eine Welt, in der Content-Creation völlig automatisiert ist. Im Mittelpunkt steht Chris, ein erfolgreicher Content-Creator, der Bücher, Serien und Filme am laufenden Band produziert – mithilfe von KI-Tools. Die Geschichte ist kurz, aber extrem dicht und wirft Fragen auf, die einen noch lange nach dem Lesen beschäftigen.
Chris ist ein faszinierender Charakter, der sich als Meister seines Handwerks sieht, obwohl er eigentlich kaum selbst kreativ arbeitet. Es ist spannend zu sehen, wie er plötzlich aus seiner Komfortzone gerissen wird, als ein Hater seine ganze Arbeitsweise infrage stellt. Die Geschichte setzt genau dort an, wo es für ihn unbequem wird: Was bleibt von Kunst, wenn sie nur noch ein Produkt von Algorithmen ist? Und was bedeutet Kreativität in einer Welt, die von KI dominiert wird?
Das Buch ist kurz, vielleicht etwas zu kurz – ich hätte gern noch mehr über die Welt und ihre Hintergründe erfahren. Trotzdem hat mich die Atmosphäre beeindruckt. Es ist keine klassische Dystopie, sondern eher eine nüchterne, realistische Zukunftsvision, die erschreckend plausibel wirkt. Der Schreibstil ist anspruchsvoll, was aber gut zur Thematik passt.
Das Ende kam mir etwas abrupt – ich hatte das Gefühl, es fehlt ein Abschluss, der die aufgeworfenen Fragen richtig rund macht. Trotzdem ist Pipeline eine lohnende Lektüre, vor allem wenn man sich für die Schnittstelle zwischen Technologie und Kreativität interessiert. Die Geschichte regt zum Nachdenken an, und genau das macht für mich ein gutes Buch aus.
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