Genre: New Adult | LGBT Verlag: cbj Erschienen: 4. September 2024 Seitenanzahl: 352 Seiten Preis: 14,99 € Kindle | 18,00 € Paperback
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Inhalt von „Ich warte auf dich, Haru“
Nach dem Tod seines besten Freundes zieht Eric Ly sich zurück in eine Traumwelt. Bis plötzlich Haru Tanaka wieder in sein Leben tritt, ein Junge, den er letzten Sommer in Japan kennengelernt hat. Zum ersten Mal seit Langem hat Eric jemanden, der für ihn da ist. Die beiden verbringen immer mehr Zeit miteinander.
Nur kann niemand sonst Haru sehen.
Die Grenzen zwischen Realität und Traum verwischen für Eric, und er merkt, wie er die Kontrolle verliert. Doch sich mit der Wirklichkeit auseinanderzusetzen, würde bedeuten, dass er Haru für immer verliert.
Meine Meinung
Darf ich dir ein Buch ans Herz legen, das sich anfühlt wie ein bittersüßer Traum? Ich warte auf dich, Haru ist genau das – eine Geschichte, die dir das Herz bricht und gleichzeitig zeigt, wie man es wieder zusammensetzt. Na gut, vieleicht lässt sie ein paar Risse zurück, aber das gehört schließlich dazu, oder?
Eric Ly, unser Hauptprotagonist, steckt nach dem Tod seines besten Freundes Daniel in einer Dauer-Trauerblase fest. Und damit meine ich nicht die Art von Trauer, bei der man melancholisch aufs Meer schaut – nein, Eric versinkt komplett, ohne Rettungsring. Aber dann taucht Haru auf, ein Junge, den Eric letzten Sommer in Japan kennengelernt hat. Was daran seltsam ist? Haru ist nicht nur ein bisschen zu perfekt, sondern auch unsichtbar für alle anderen. Spooky, oder?
Dustin Thao zieht dich mit einem leichten, flüssigen Schreibstil direkt in Erics Kopf. Und glaub mir, dort ist es eine Mischung aus Chaos, Schmerz und gelegentlich einer Prise Humor – ganz so, wie das Leben eben spielt. Die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verwischen so geschickt, dass ich mich selbst oft gefragt habe, ob ich gerade träume. Ist Haru wirklich da, oder ist Eric einfach nur ein bisschen… sagen wir mal… kreativ in seiner Trauerbewältigung?
Die Stärke des Buches liegt definitiv in der Darstellung von Verlust und der Suche nach einem Weg zurück ins Leben. Eric ist nicht immer leicht zu mögen – ehrlich gesagt, manchmal hätte ich ihn am liebsten geschüttelt und gefragt: „Warum, Eric, warum?!“ Aber genau das macht ihn auch so realistisch. Trauer ist kein gerader Weg, sondern eine Achterbahn, und Eric nimmt uns mit auf jede Loopingfahrt.
Warum nur vier Sterne, fragst du dich? Na ja, im Mittelteil verliert die Geschichte ein wenig an Fahrt. Es gibt Momente, in denen Erics Entscheidungen und Handlungen ein bisschen zu oft auf der Stelle treten. Außerdem hätte ich mir bei den Schauplätzen – besonders bei den Rückblicken nach Japan – etwas mehr Bildhaftigkeit gewünscht. Ich wollte Haru nicht nur sehen, sondern auch die Straßen Tokios riechen und das Licht der Sommernacht fühlen.
Aber dann kommt das Ende. Ach, das Ende. Ein emotionaler Schlag in die Magengrube – aber auf die gute Art. Es hat mich mit einer Mischung aus Hoffnung und Melancholie zurückgelassen, und ich denke, das ist genau das, was ein Buch wie dieses erreichen will.
Wenn du bereit bist, dich auf eine gefühlvolle, teils surreale Reise einzulassen, bei der es weniger um große Action als um die kleinen, zerbrechlichen Momente des Lebens geht, dann schnapp dir Ich warte auf dich, Haru. Es ist eine zarte Erinnerung daran, dass es okay ist, loszulassen – auch wenn es wehtut. Und hey, wer weiß? Vielleicht findest du dabei etwas von dir selbst wieder.
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